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Schloss Steinhorst (Haus Wedderkop)
Ein barockes Juwel in Schleswig-Holstein
Historischer Überblick
Das heutige Schloss Steinhorst, besser bekannt als Haus Wedderkop, ist ein historisches Herrenhaus in der gleichnamigen Gemeinde Steinhorst im Kreis Herzogtum Lauenburg. Die Wurzeln des Anwesens reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Damals befand sich das Gut zunächst im Besitz der Familie von Borstele, die zwei Wasserburgen errichten ließ. Diese wurden um 1349 jedoch im Zuge regionaler Konflikte zerstört. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzverhältnisse mehrmals - über die Familien von Steinhorst, über die Herzöge von Lauenburg bis hin zum Herzogtum Gottorf.
Einen Wendepunkt stellt das Jahr 1691 dar, als das Amt Steinhorst in den Besitz des gottorfischen Ministers Magnus von Wedderkop gelangte. Dessen Sohn, Gottfried von Wedderkop, ließ zwischen 1721 und 1724 das heutige Herrenhaus erbauen - ein Meisterwerk des Barock, das fortan als Stammsitz der Familie diente.
Architektur und Gestaltung
Der Bau des Schlosses wurde vom Hamburger Architekten Johann Nikolaus Kuhn entworfen, einem Vertreter des norddeutschen Barocks. Das Gebäude ist ein repräsentativer, symmetrischer Backsteinbau mit Mansarddach, neun Achsen in der Breite und einem dominanten Mittelrisalit. Die Gestaltung der Fassade ist durch Pilaster, Gesimse und ein reich verziertes Portal geprägt, über dem sich das Familienwappen der von Wedderkops befindet.
Der Innenraum folgt französischem Vorbild: Die Räume sind „en filade“ (in Raumfolge) angeordnet. In der Mitte liegt ein Vestibül, das zugleich als Treppenhaus fungiert, seitlich davon finden sich Salons und kleinere Kabinette. Besonders bemerkenswert sind die Stuckdecken im Régence-Stil, die bis heute weitgehend erhalten sind.
Ursprünglich war das Gebäude von einem Wassergraben umgeben und in eine barocke Gartenlandschaft eingebettet. Eine Lindenallee führt bis heute zur Hauptfassade. Der einstige formale Garten wurde im 19. Jahrhundert in einen Landschaftsgarten umgewandelt.
Nutzung im Wandel der Zeit
Nach dem Tod von Gottfried von Wedderkop im Jahr 1741 wechselte das Haus mehrfach die Besitzer. Im 19. Jahrhundert wurde es als Amtsgericht genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es zur Unterbringung von Flüchtlingen, später als Wohnhaus, Polizeiposten und Arztpraxis.
Ein neuer Abschnitt begann 1973, als das Unternehmen Schwarzkopf das Anwesen erwarb und aufwändig sanierte. Es wurde fortan als Schulungs- und Gästehaus genutzt. In den 1990er Jahren ging das Schloss in Privatbesitz über und wurde später u.a. von einer Privatklinik genutzt. Es folgten weitere Besitzerwechsel, und das Haus wurde in den 2010er-Jahren erneut saniert.
Gegenwart und Zustand
Das Anwesen ist heute denkmalgeschützt und nicht öffentlich zugänglich. Es wurde umfassend modernisiert: mit einer Gaszentralheizung, Fußboden- und Wandheizungen, Internet-Anbindung, sowie Plänen für einen barrierefreien Personenaufzug. Die Wohnfläche beträgt rund 1.400 m², das Grundstück über 50.000 m².
Zur Anlage gehören neben dem Herrenhaus ein Glockenhaus, ein Gerätehaus und ein Pferdestall. Der Bau einer Orangerie ist bereits genehmigt worden. Trotz der Modernisierungen bewahrt das Haus seinen historischen Charakter und gilt als eines der schönsten erhaltenen Herrenhäuser Schleswig-Holsteins.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Herrenhaus_Steinhorst
https://www.alleburgen.de/bd.php?id=27435
https://www.travestreifzug.de/Sehenswertes/Herrenhaus-Steinhorst
https://www.immobilienscout24.de/expose/158046618