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Objekt 8

Ruine Kohlstädt

Kreis Lippe

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Besuch auf einen Blick



Gebäude & Erhaltungszustand



Empfehlung


Die Ruine Kohlstädt bei Schlangen ist leider kein lohnendes Ausflugsziel. Es sind nur noch wenige Mauerreste und Grundmauern zu sehen – für Fans von Burgruinen eher enttäuschend. Der Fußweg dorthin ist recht lang, und es gibt vor Ort wenig zu entdecken oder zu fotografieren. Wenn du Burgruinen magst, empfehle ich dir lieber die Ruine Falkenburg oder die Externsteine in der Nähe – da gibt’s mehr zu sehen und zu erleben!

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Beschreibung und Geschichte


Die Ruine Falkenburg im Teutoburger Wald besteht aus den Überresten einer einstmals stolzen und praktisch uneinnehmbaren Trutzburg. Erbaut wurde die Falkenburg vermutlich ab 1194 durch Bernhard II. zur Lippe, dessen Sohn Hermann II. den Bau später für seinen Vater fortführte. Von Anfang an gab es Probleme mit der Falkenburg, da die Herren zu Lippe sie in einem Forstgebiet des Bischofs von Paderborn errichtet hatte. Der war mit dieser Nutzung seines Waldes natürlich nicht einverstanden. Durchsetzen konnte er sich aber nicht, denn schliesslich schaffte es die Familie zu Lippe es, das Gebiet rund um die Falkenburg als Lehen zu erhalten. Nicht viel später soll das Grundstück mit seinen umliegenden Ländereien sogar ganz in den Besitz der lippischen Familie übergegangen sein.

Heute geht man davon aus, dass man die Falkenburg als Ursprungsort des Fürstentums Lippe betrachten kann. Von hier aus besiedelten Adlige die gesamte Region. Und das mit Erfolg. Das zur Falkenburg gehörige Gebiet reichte schon zum Ende des 14. Jahrhunderts von Hiddensen bis Oesterholz.

Bei der Falkenburg handelte es sich nicht nur um eine einfache Befestigung, sondern um eine starke Trutzburg, die als uneinnehmbar galt. Ihrem Ruf vorauseilend verwendete man die Falkenburg darum im Jahr 1404 als Gefängnis für den Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg und seine Männer. Sie waren im Laufe einer Fehde festgesetzt worden und wurden erst gegen ein Lösegeld von 100.000 Goldtalern wieder freigelassen. Besagter Herzog hatte aus seiner Geiselhaft auf der Falkenburg aber offenbar nicht viel gelernt und versuchte nur kurze Zeit später vergebens, die Burg gewaltsam einzunehmen.

Obwohl 1409 schliesslich Frieden geschlossen werden konnte, gab es in den folgenden Jahren zahlreiche Fehden, während derer versucht wurde, die Falkenburg zu erstürmen. 27.000 Söldner sollen im Auftrag des damaligen Kölner Erzbischofs die ganze Gegend verwüstet und sämtliche Burgen eingenommen haben - nur die Falkenburg nicht. Selbst ein Tunnel, mit dem die Söldner die Falkenburg erobern wollten und der heute noch zu besichtigen ist, brachte keinen Erfolg.

Die Uneinnehmbarkeit der Falkenburg wird heute auf die mächtige Ringmauer der Burg zurückgeführt, die von einem Graben und Palisaden geschützt wurde. Selbst der Eingang zur Falkenburg wurde mit vier Toren geschützt und war dadurch praktisch uneinnehmbar.

Beschädigt wurde die Falkenburg dann letztendlich auch nicht durch fremde Söldner, sondern durch die Burgherren selbst. Im Jahr 1453 soll der damalige Burgherr, Bernhard der Siebte, einen Feldzug in der Burg gefeiert haben. Bei der Vorbereitung des Festmahls geriet offenbar die Küche der Falkenburg in Brand, die den Palas und weitere Teile der Anlage in Flammen aufgehen liess und teilweise zerstörte. Spuren davon sind noch heute überall in der Burg zu entdecken.

Da die Falkenburg hochmittelalterlichen Ansprüchen gemäss gebaut wurde, verlor man im Laufe des 16. Jahrhunderts das Interesse an ihr. Die Burg entsprach nicht mehr dem zeitgenössischen Geschmack und wurde als zu unbequem und kalt betrachtet. Schon früh begannen die Herren von Lippe darum, der Falkenburg die Wasserburg Detmold vorzuziehen, die später zu einem Schloss ausgebaut wurde. Wenige Zeit später wurde dann auch das mit der Falkenburg verbundene Amt an einen anderen Ort verlegt.

Die Burg selbst verfiel in den nachfolgenden Jahren zunehmend, nicht zuletzt deshalb, weil man Teile der Falkenburg abriss. Die hieraus gewonnenen Steine wurden unter anderem für den Bau von Strassen und Häusern verwendet. Dieser Raubbau an der Falkenburg zog sich bis ins 20. Jahrhundert hinein. Selbst im zweiten Weltkrieg wurden noch Steine aus der Burganlage gebrochen und für den Hausbau verwendet. Erst danach wurden die Schönheit und die historische Bedeutung der Falkenburg wieder neu entdeckt.

So wurde nach und nach der Bergfried rekonstruiert und erneuert. Bei archäologischen Grabungen konnten grosse Teile der Anlage freigelegt werden, so zum Beispiel die Ringmauer, die Toranlage und das Hauptgebäude.

(rh)

Touristische Region


- Region: Teutoburger Wald
- Touristisches Gebiet: Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge
- Rad- und Wanderwege in der Nähe:
- Hermannsweg
- Eggeweg
- Viadukt Wanderweg
- Paderborner Höhenweg
- Rundwanderweg Schlangen
- Römer-Lippe-Route (Radweg)
- Senne BahnRadRoute
- Altenbekener Viadukt Radweg
- Lippischer Veloroute

2025-05-24 12:54 Uhr