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Das Gut Figenburg (auch Fiegenburg, Vigenburg und Vygenburg geschrieben) war ein Rittersitz östlich von Preußisch Oldendorf-Börninghausen in Nordrhein-Westfalen. Er war über Jahrhunderte Eigentum der Familie von Schloen
genannt Tribbe, ehe er im 18. Jahrhundert von
der Familie von Ledebur ersteigert wurde. Das
Gut wurde im 20. Jahrhundert vollständig
niederlegt. An seine Existenz erinnert heute
nur noch der Straßenname “Fiegenburgweg”.
Geschichte
Die Anlage wurde vermutlich um 1334 von Dethard
von Schloen als Wasserburg am Mühlenbach
gegründet und war Allodialbesitz der Familie. 1
Dethard besaß seit 1319 auch die nahe gelegene
Burg Limberg, deren Burgmann er war, 2 als
Pfand vom Bistum Minden. Seine Familie teilte
sich später in die Linien Tribbe und Gehle. Die
Figenburg war spätestens seit 1398 im Besitz
des Tribbenschen Familienzweigs, denn für jenes
Jahr ist Stats von Schloen genannt Tribbe als
Besitzer verbürgt. 3 Als dessen Sohn Reineke
Burgherr auf der Figenburg war, wurde diese im
Winter 1431/1432 von Osnabrücker Truppen
belagert, konnte aber standhalten. 4 Reinekes
Enkel gleichen Namens vermachte den Besitz in
der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
gemeinschaftlichen seinen beiden Söhnen
Mattheus und Jasper. 2 Letzterer hatte einen
gleichnamigen Sohn, der 1538 alleiniger Herr
der Burganlage war. 5 Dessen kinderloser Sohn
Amelung hinterließ die Anlage seinem Cousin
Reineke, dem Sohn von Mattheus von Schloen
genannt Tribbe. 2 1689 war Reinekes Urenkel
Johann Philipp Herr des Gutes Figenburg. Zu
seiner Zeit bestand die Wasserburg seiner Ahnen
jedoch schon nicht mehr, lediglich ihre
Fundamente waren noch erhalten. 1 Daneben hatte
die Familie um 1660/1680 1 einen
herrschaftlichen Neubau errichtet.
1736 war das Gut vollkommen überschuldet und
musste Konkurs anmelden. Es folgte eine
Zwangsversteigerung, bei welcher der
Domkapitular Heinrich Plato von Ledebur das
Anwesen ersteigerte. 6 Seine Familie besaß auch
schon das benachbarte Schloss Crollage. Es
dauerte jedoch noch bis 1738, ehe Heinrich
Plato tatsächlich Besitz von Figenburg
ergreifen und es mit dem Gut Crollage
vereinigen konnte. Gemeinsam mit diesem
vermachte er es bei seinem Tod im Jahr 1759
seinem Neffen Christian von Ledebur. 6 Die
neuen Eigentümer bewohnten das Gut Figenburg
jedoch nicht selbst, sondern ließen es von
Pächtern bewirtschaften. Während des 19.
Jahrhunderts wurden die Gutsgebäude Stück für
Stück verkauft und niedergelegt, das Herrenhaus
war schon kurz nach 1800 abgerissen worden. 1
Um 1890 1 wurden auch die bis dahin noch
erhaltenen Wälle abgetragen, sodass 1894 nur
noch ein einziges Ökonomiegebäude vom Gut übrig
geblieben war. 6 Auch dieses existiert heute
nicht mehr.
Beschreibung
Das Anwesen lag im Eggetal unterhalb der Burg
Limberg und in unmittelbarer Nähe zum Schloss
Crollage. Das Aussehen der mittelalterlichen
Burganlage ist nicht überliefert, es steht
jedoch fest, dass zu ihr ein Gutshof und eine
Wassermühle gehörten. 1 Die Anlage war wohl von
einem Wassergraben umgeben, aus dem später ein
Teich entstand. 1 Das Herrenhaus aus dem 17.
Jahrhundert war ein zweigeschossiger Bau, der
auch Rotes Haus genannt wurde. 1 Ihm gegenüber
lag ein eingeschossiges Wirtschaftsgebäude, das
im Jahr 1733 durch einen Neubau ersetzt wurde.
1
Literatur
Dieter Besserer: Die Fiegenburg im Eggetal. In:
Heimat- und Verkehrsverein Börninghausen-
Eininghausen (Hrsg.): 1000 Jahre Börninghausen,
993–1993. Unsere Heimat das Eggetal, Juwel des
Wiehengebirges zwischen Limberg und
Nonnenstein. Heimat- und Verkehrsverein
Börninghausen-Eininghausen, Preußisch Oldendorf
1993, S. 58–89.
Dieter Besserer: Die Fiegenburg im Eggetal.
Beiträge zur Geschichte eines Rittersitzes
derer von Schloen gen. Tribbe in Börninghausen.
In: Mitteilungen des Mindener
Geschichtsvereins. Jg. 64, 1992, ISSN 0340-
188X, S. 7–47.
Karl Adolf von der Horst: Die Rittersitze der
Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums
Minden. Stargardt, Berlin 1894, S. 17–18
(Digitalisat).
Karl Adolf von der Horst: Die Rittersitze der
Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums
Minden. Nachtrag. Werneburg, Lübbecke 1899, S.
15–16 (Digitalisat).
Cornelia Skodock: Gut Fiegenburg in der
wissenschaftlichen Datenbank “EBIDAT” des
Europäischen Burgeninstituts
Koordinaten:
Kategorien: Preußisch OldendorfRittergut in
Nordrhein-Westfalen
Gut Figenburg
LAT 52.272378
LON 8.512
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