![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Flop | Empfehlung | Foto möglich | Keine Sicht | Privat | Wandern |
Touristik & Heiraten | |||||
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Museum | Gastronomie | Hotel | Kirche | Standesamt | Heiraten |
Über die Vorgeschichte von Schloss Wilkinghege ist nicht viel bekannt. Dort, wo heute ein prächtiges Wasserschloss steht, hat sich schon im 14. Jahrhundert eine befestigte Anlage befunden. Sie wurde 1311 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist vermutlich noch einige Jahre älter gewesen. Diese Burganlage befand sich im Besitz der Familie Rhemen zu Barenfeld, die mit dieser Residenz belehnt worden war. Schloss Wilkinghege blieb allerdings nicht lange Sitz der Familie. Noch im selben Jahrhundert wurde es an die Herren von Cleyhorst als neues Lehnsgut übertragen.
Über die nachfolgenden zweihundert Jahre auf Schloss Wilkinghege sind keine Aufzeichnungen erhalten geblieben. Erst 1550 trat die Anlage wieder in Erscheinung. Mittlerweile befand sie sich im Besitz der Familie Steveninck zu Broich, die hier das neue Schloss Wilkinghege erbaute. Was mit der alten Wasserburg geschehen ist, ist offen. Sie ist möglicherweise durch einen Brand vernichtet oder einfach abgerissen worden. Lediglich eine Zerstörung durch Krieg ist unwahrscheinlich, da es im münsteraner Raum im 16. Jahrhundert vergleichsweise ruhig zuging.
Nachdem Schloss Wilkinghege zum Wasserschloss umgebaut worden war, vergehen wieder mehrere Jahrhunderte, ehe sich in der Geschichte der Anlage wieder etwas tat. So wurde im Jahr 1719 der berühmte Bauingenieur Gottfried Laurenz Pictorius damit beauftragt, Schloss Wilkinghege nach den Richtlinien des damals beliebten Barock umzubauen. Besitzer der Anlage waren zu diesem Zeitpunkt Katharina von Keppel und ihr Gatte, der Herr von Harde. Viel Freude hatten die beiden am neuen Schloss Wilkinghege allerdings nicht. Denn in den Jahren nach dem Umbau wechselte das Wasserschloss mehrfach seinen Besitzer. Erst 1779 kehrte es in den Schoss seiner ursprünglichen Eigentümer, der Familie Rhemen zu Barenfeld, zurück.
Die Dynastie dieser Familie stand allerdings vor ihrem Ende. Schon wenige Jahre nach diesem Wechsel endete die lange Linie der Besitzerfamilie, so dass Schloss Wilkinghege erneut an einen Lehnsnehmer vergeben werden musste. Schliesslich ging es an die Familie Winnecken über, die sich als Besitzer erstaunlich lange gehalten hat. Denn noch heute gehört Schloss Wilkinghege den Nachfahren dieser Familie. Berühmt wurde Schloss Wilkinghege übrigens weniger durch seine Geschichte, sondern vielmehr durch seine Bewohner. So lebte und wirtschaftete hier im 19. Jahrhundert niemand geringeres als Werner-Constantin Freiherr zu Droste Hülshoff. Der Verwalter von Schloss Wilkinghege war, wie der Name bereits vermuten lässt, der Bruder der berühmten Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die ebenfalls in der Nähe gelebt hatte. Sie selbst war zu ihren Lebzeiten auch häufiger und gern gesehener Gast auf Schloss Wilkinghege.
Die Geschichte des Schlosses verläuft bis ins Jahr 1955 friedlich. Den ersten und zweiten Weltkrieg hatte Schloss Wilkinghege weitestgehend unbeschadet überstanden. Es wurde in der ganzen Zeit als Landgut genutzt und spielte darum weder politisch noch kulturell eine grössere Rolle. Das änderte sich, als im Jahr 1955 schliesslich ein Hotel auf Schloss Wilkinghege eingerichtet wurde. Lange blieb es bei dieser neuen Einrichtung allerdings nicht, da es schon drei Jahre später zu einem verheerenden Brand kam, der das Gebäude in weiten Teilen vernichtete. Trotz des grossen, entstandenen Schadens entschloss man sich dazu, Schloss Wilkinghege wieder aufzubauen. Dabei legte man viel Wert darauf, dass die Anlage originalgetrau wieder rekonstruiert wurde, so dass sie heute zumindest optisch noch in demselben Zustand ist, wie zu Zeiten ihrer Erbauung.
Auch das Hotel zog wieder in Schloss Wilkinghege ein. Dazu wurden nicht nur die Zimmer entsprechend gestaltet. Auch die Wirtschaftsgebäude, die mit dem Ende des Landgutes nicht mehr benötigt wurden, wurden in den 1970er Jahren zu Hotelzimmern umgebaut. Im Laufe der Jahre beschloss man, dass Schloss Wilkinghege vor allem exklusivere Ansprüche erfüllen sollte. Deshalb begann man 1990 damit, die Zahl der Betten zu reduzieren und die Zimmer zu Suiten zu erweitern. Seitdem spielt Schloss Wilkinghege eine wichtige Rolle in der Hotelbranche und ist ein beliebtes Urlaubsziel.
(rh)
- Region: Münsterland
- Touristisches Gebiet: Münster und Münsterland
Radwege:
- 100-Schlösser-Route
- Friedensroute
- Emsradweg (in der Nähe)
- Radring Münsterland
Wanderwege:
- Westfälischer Jakobsweg
- Wanderweg Rieselfelder Münster
- Promenade Münster (Stadtrundweg, nahe Innenstadt)