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Objekt 56

Schloss Hämelschenburg

Landkreis Hameln-Pyrmont

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Beschreibung und Geschichte


Heute ist Schloss Hämelschenburg als eines der bedeutendsten Bauwerke der Weserrenaissance bekannt. Bevor es dazu wurde, war Schloss Hämelschenburg lediglich eine Festung auf dem Berg Woldau und wurde Burg Hemersen genannt. Diese Burg wurde zwischen 1409 und 1414 erbaut. Bauherren waren die Grafen von Everstein, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts hier residierten. Bereits 1437 ging die neuerbaute Burg in den Besitz der Thedinghausener Ritterfamilie Klencke über. Sie konnte sich nicht lange an der Burg erfreuen, da sie durch Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg zerstört wurde. Wegen der günstigen Lage der Anlage wurde die Burg aber wieder aufgebaut. Fortan wurde die Anlage Schloss Hämelschenburg genannt.

Ein echtes Schloss, wie es heute zu bewundern ist, war Schloss Hämelschenburg natürlich noch nicht. Im Gegenteil, die Anlage brannte 1544 vollständig ab, so dass sie erneut aufgebaut werden musste. In der ganzen Region war zu dieser Zeit der gelbe bis rote Wesersandstein sehr beliebt und wurde vor allem für Fassaden und Fussböden verwendet. Der Stein begeisterte auch die Familie Klencke. Man entschied sich daher im Jahr 1588 dazu, das abgebrannte Schloss Hämelschenburg mit diesem Stein erneut aufzubauen. Statt auf dem Berg Woldau wurde diesmal als Bauplatz das Flussufer der Emmer gewählt. Innerhalb von dreissig Jahren wurde Schloss Hämelschenburg als Wasserschloss neu aufgebaut. Dabei wurde der Stil der Weserrenaissance aufgegriffen, der sich im ausgehenden 16. Jahrhundert grosser Beliebtheit erfreute. Bis Schloss Hämelschenburg bewohnbar war, mussten der Bauherr und seine Familie aber erst einmal einige Zeit auf einem Wirtschaftshof leben, der zum Schloss gehörte. Vollendet wurde Schloss Hämelschenburg erst 1609. Der Bauherr Jürgen Klencke konnte sich daran allerdings nicht mehr erfreuen. Er starb kurz zuvor.

Der Dreissigjährige Krieg verheerte ganze Landstriche. Dennoch gelang es Anna von Holle, der Witwe des Bauherren, Schloss Hämelschenburg vor Plünderungen und Zerstörung zu schützen. Sie handelte eigens Schutzverträge aus, die es den Soldaten bei Todesstrafe verboten, die Burg zu beschädigen. Auch die Besatzung durch feindliche Truppen konnte so ohne grösseren Schaden überstanden werden. Schloss Hämelschenburg hat deshalb noch heute eine besondere Bedeutung. Es ist eines der wenigen Schlösser, von denen auch heute noch der gesamte Komplex erhalten ist. Dazu gehören neben dem eigentlichen Schloss Hämelschenburg auch Zwerchhäuser, Treppentürme, mehrere Portale und die Zugangsbrücke.

Auch den Nationalsozialismus und den zweiten Weltkrieg überstand Schloss Hämelschenburg beinahe unbeschadet. Dabei spielte auch die Courage der neuen Schlossherren eine wichtige Rolle. Sie weigerten sich, dem Naziregime zu folgen. Als Begründung führten die Herren von Schloss Hämelschenburg an, dass sie nur der Herrschaft Gottes folgen würden. Die Nationalsozialisten akzeptierten dies und verschonten nicht nur Schloss Hämelschenburg, sondern auch die umliegende Ortschaft. Lediglich eine Strasse wurde um 1939 von den Nazis erbaut, die das Gelände von Schloss Hämelschenburg heute noch durchschneidet. Die Schlossherren begegneten diesem Affront, indem sie auch polnische Fremdarbeiter zum Gottesdienst in der Schlosskirche einluden.

Obwohl Schloss Hämelschenburg im Laufe der Jahrhunderte kaum Schaden genommen hatte, wurden im 19. und 20. Jahrhundert umfangreiche Renovierungsmassnahmen vorgenommen. Dabei ging es allerdings weniger um ästhetische, als notwendige Veränderungen. So wurde zum Beispiel das Dach von Schloss Hämelschenburg, das bis 1974 mit Rotsandstein eingedeckt war, durch ein leichteres Schieferdach ersetzt. Auch eine Zentralheizung wurde im Schloss eingebaut. Diese kleinen Veränderungen, die Schloss Hämelschenburg auch heute noch bewohnbar machen, haben das äussere Erscheinungsbild der Anlage aber in keiner Weise beeinflusst. Es ist darum auch heute noch so zu sehen, wie es vor vierhundert Jahren erbaut worden war.

Zum Schloss Hämelschenburg gehört auch die 1563 erbaute Schlosskapelle, die der Gottesmutter Maria geweiht ist. Sie entstand auf den Überresten einer kleinen Kapelle, die ebenfalls 1544 mit dem übrigen Schloss verbrannte. Beim Neubau der Kapelle von Schloss Hämelschenburg wurde der alte Grundriss wieder aufgegriffen. Deshalb steht die Kapelle in einem etwas schrägen Winkel zum Schloss selbst.

(rh)

Touristische Region


- Touristisches Gebiet / Region:
- Weserbergland
- Landkreis Hameln-Pyrmont
- Region: Niedersachsen

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2025-05-24 10:11 Uhr